News 2025
Januar 2025
Start in das neue Jahr
Und wieder ist ein Jahr vorbei! Nachdem uns 2024 trotz des teilweise nicht sehr freundlich gesinnten Wetters einige schöne fliegerische Erlebnisse beschert hat (ein kleiner Einblick hier) wird es nun Zeit den Blick wieder nach vorne zu richten, denn da ist schon einiges geplant: Die Segelflieger möchten wieder in ein Fluglager in den bayerischen Wald (diesmal auch mit fliegen über dem Bayerwald!), und die Motorflieger lockt der Ruf des Südens ... wobei, im Norden sind auch schon lohnende Ziele ausgemacht!
Wir sind gespannt was wir in 2025 erleben dürfen!
Mai 2025
Ausflug nach Elba
Über das verlängerte Wochenende vom 01. bis 04. Mai beschlossen Julian, Dominik, Felix, Valeria, Flolf und Vinzenz, dass es nun eigentlich mal wieder Zeit für einen Flieger-Kurzurlaub wäre - man muss ja nicht jedes Wochenende Stahlseilspaghetti sortieren, lieber mal wieder Spaghetti essen, am besten original italienische. Also wird es wohl ein Ausflug in den Süden, gerne mit Endziel Strand ...
Julian und Felix hatten schon länger den Flugplatz Marina di Campo (LIRJ) auf der Insel Elba als potentielles Ziel ins Auge gefasst, nun soll es endlich soweit sein.
Zwar wäre sogar ein Direktflug mit unseren beiden Viersitzern möglich, jedoch war zu erwarten dass der Treibstoff auf Elba recht teuer ist. Zudem ist bei der doch recht großen Entfernung zur nächsten Lande-Alternative jeder zusätzliche Tropfen Sprit höchst willkommen.
Daher wurde beschlossen zumindest auf dem Hinflug eine Zwischenlandung im malerischen Pavullo nel Frignano (LIDP) im Apennin einzulegen. Auch das Wetter war für das Fluggebiet sehr gut vorhergesagt, lediglich in den Alpen waren wie so oft für die Nachmittage Überentwicklungen mit Schauern und Gewittern zu erwarten. Einzige Einschränkung war eine Labilisierung der Wetterlage ab Samstagmittag, die die Alpen für die darauffolgenden Tage für Sichtflieger unpassierbar machen sollte.
Dementsprechend wurden der Donnerstag für den Hinflug, der Freitag als Urlaubstag und der Samstag für die Heimflug mit jeweils möglichst früher Startzeit vorgesehen.
Kurz nach acht Uhr morgens am Donnerstag starteten somit zuerst Felix, Valeria und Vinzenz in der D-ECMH und kurz danach Dominik, Flolf und Julian in der D-EEMR Richtung Alpen. In der MH gab es nach Erreichen der Reiseflughöhe kurz vor Innsbruck erstmal Bordservice, die Cessna-Crew hatte es da leider nicht ganz so feudal und musste mit dem Problem der Abwasserentsorgung kämpfen ...
Nach einer unproblematischen Querung der Berge in FL110 über die Brenner-Route bei bestem Flugwetter konnten wir dann auch in Italien ganz unproblematisch dank Freigabe der Radarlotsen den örtlichen Luftraumverhau durchqueren, direkt nach Pavullo. Wenn den italienischen Lotsen dank Flugplan, nochmals im Funk bestätigter Route mit ungefähren ETA-Angaben die Intentionen bekannt sind und kein Konfliktpotential mit IFR-Verkehr besteht, dann sind sie sehr hilfsbereit und freundlich. Nur leider ist die Verständigung aufgrund der miserablen Funkqualität manchmal sehr schlecht.
Der Anflug auf Pavullo ist entlang der Apennin-Täler sehr spektakulär, man sieht den Platz erst sehr spät im Gegenanflug und muss dann auf jeden Fall noch um den letzten Berg (inklusive Burgruine) herum und über Häuser auf einem Höhenzug, bevor die Bahn erreicht ist - ein sehr spannender Anflug!
Wie immer war die MH schneller, dementsprechend konnte deren Crew den Anflug und die Landung der Cessna vom Boden aus verfolgen. Nach deren Landung stellte sich aber dann doch nur eine Frage: Saßen die beim Start nicht noch anders im Flieger ..?
Beim Tanken dann die nächste Überraschung: Der vorab telefonisch angefragte Kraftstoffpreis war plötzlich doch um einiges höher - und wir hatten in Lechfeld in der Erwartung eines Schnäppchens extra nicht vollgetankt. Wir ließen unsere Urlaubsstimmung davon aber nicht beeinträchtigen und legten eine kurze Pause auf der Sonnenterasse des Flugplatzes ein bevor der nächsten Abschnitt nach Elba in Angriff genommen wurde.
Der Abflug auf der Piste 02 in Pavullo ist ebenso wie der Anflug sehr spannend, denn die Siedlung beginnt direkt hinter der Schwelle der Landebahn und liegt auf ansteigendem Gelände. Damit ist ein zügiges Abheben und schnelles Wegsteigen absolut essentiell, eventuelle Notfall-Optionen sind sehr begrenzt. Die örtliche Eisdiele, obwohl und einladend aussehend, gehört nämlich definitiv nicht dazu! Nach dem Start steht das nächste Highlight des Ausflugs kurz bevor, die Querung des Apennin.
Diese Bergkette mit den engen, bewaldeten Tälern und schroffen Gipfeln ist, wenn man sie noch nicht kennt, durchaus beeindruckender als zunächst gedacht. Zum Glück ist an diesem Wochenende der Himmel klar, eine Querung unterhalb der Gipfel muss recht beklemmend sein. Uns ist das Wetter jedoch wohlgesonnen und verwöhnt uns nicht nur mit ungetrübtem Sonnenschein sondern auch fantastischer Fernsicht. So kommt sehr bald das Mittelmeer und davor der Großraum Pisa in Sicht. Um den dort gelegenen Verkehrsflughafen zu umfliegen, muss ein kleiner Umweg nördlich von Pisa direkt an die Küste in Kauf genommen werden, allerdings können wir dann mit Freigabe des Lotsen entlang der Küstenlinie in FL100 nach Süden fliegen - erneut mit fantastischer Aussicht!
Und so kommt bald die Insel Elba in Sicht und der dortige Platz wird im Funk gerufen. Der Flugleiter dort ist sehr auskunftsfreudig und weißt auf jede Maschine hin, die sich gefühlt im 300 Meilen-Radius um Elba bewegt - uns interessiert das herzlich wenig, wir wollen in fünf Minuten landen. Die Piste 34 ist heute aktiv, das bedeutet einen Endanflug über die Bucht und den Badestrand von Marina di Campo, inklusive dem Überfliegen einer Strandbar kurz vor dem Aufsetzen - die ist genau das richtige für uns!
Nach der Landung werden die Flieger direkt wieder vollgetankt, denn wir müssen am Samstagmorgen so früh wie möglich los. Währenddessen kommen wir ins Gespräch mit der Crew einer komplett voll gepackten Reims Rocket. Während wir einfach nur faul am Strand liegen wollen haben die Fliegerkollegen eine komplette Inseltour mit Sightseeing und Kultur geplant. Wir sind dafür definitiv noch nicht im richtigen Alter! Nach anschließender quälend lang erscheinender Wartezeit im Handling-Büro sind wir dann aber endlich richtig auf Elba angekommen!
Als erstes wird die Unterkunft - nur fünf Gehminuten vom Strand - bezogen, danach wird besagter Strand auch als erstes aufgesucht. Am Abend wollen wir den Tag gemütlich in der bereits aus dem Flugzeug entdeckten Strandbar ausklingen lassen nur um dann festzustellen, dass wir dort quasi alleine sind. Entsprechend dauert es dann auch nur ca. fünf Minuten bis wir mehr oder weniger freundlich wieder hinausgeworfen werden. Das hatten wir uns jedenfalls anders vorgestellt.
Zum Glück findet sich am Hafen von Marina di Campo noch eine Bar in der es hoch hergeht. Hier haben sich die Locals wohl zum feuchtfröhlichen Karaoke verabredet, und so wie so mancher sich verhält und aussieht gibt es auch noch mehr Substanzen zum Spaß haben im Angebot. Wir verfolgen das bunte Treiben eine Weile (ohne Extra-Spaßmacher) und machen uns dann auf den Rückweg zur Unterkunft.
Am Freitag suchen wir uns dann nach recht kargem Frühstück einen Liegeplatz für den Tag. Weil man eben nur einmal lebt gönnen sich Julian und Vinzenz erstmal direkt einen Pina Colada. Es könnte nicht schöner sein! Insgesamt passiert an diesem Tag dann wie zu erwarten nicht mehr allzu viel, außer dem weiteren Genuss kulinarischer Köstlichkeiten versteht sich.
Am Samstag geht es dann aufgrund des für Nachmittag zu erwartenden Wetter-Unheils recht frühzeitig los. Um nicht von den Launen eines Taxifahrers abhängig zu sein, beschließen wir die ca. 35 Minuten zum Flugplatz zu Fuß zurückzulegen. Natürlich ist der Platz noch geschlossen als wir dort ankommen, aber dafür ist die Besatzung der Rocket auch schon da und wirkt ein wenig nervös aufgrund des in den Alpen aufziehenden Wetters.
Kurz nachdem der Platz öffnet sitzen wir dann in unseren Fliegern und starten diesmal auf Piste 16 zurück in Richtung Heimat. Der Flugweg gleicht im wesentlichen dem Hinflug allerdings diesmal ohne Zwischenlandung. Leider war über Nacht bereits eine recht undurchlässige hohe Wolkenschicht aufgezogen, sodass es insbesondere in der Cessna im Reiseflug dann doch recht kalt wurde. Das war jedoch auch ein Nebeneffekt davon dass wir erfreulicherweise dank einer Freigabe eine relativ direkte Route in großer Höhe nutzen durften.
Letztendlich war das Wetter zu dieser Zeit wieder vollkommen unproblematisch und der Flug nahezu ereignislos. Lediglich nördlich der Alpen, kurz vor dem Anflug auf Lechfeld mussten wir ein kleines Schauergebiet durchfliegen.
Nach einem letzten gemeinsamen Essen war damit ein weiterer erfolgreicher und wunderschöner Ausflug leider schon wieder zu Ende. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal!